Für viele ist Aserbaidschan noch ein weißer Fleck auf der Auto-Landkarte. Das wissen auch die Autokonzerne. Das könnte sich aber schon bald ändern. Denn ab 2016 soll in der Republik in Vorderasien

die Formel-1-Weltmeisterschaft gastieren. Das dürfte vor allem eine Premium-Marke wie Mercedes freuen, die derzeit die Königsklasse der Motorsports dominiert.

Die Formel 1 hat laut Daimler-Chef Dieter Zetsche Einfluss auf das Auto-Geschäft. "Die direkte Verbindung der Technologie, die jetzt die Formel 1 bestimmt, ist natürlich erkennbar", erklärte Zetsche kürzlich dazu. Damit meint er vor allem den Wandel, der sich bei den Produktionsfahrzeugen des Konzern durch die stärkere Hybridisierung abspielt. Das sei eine fantastische Chance.

Das Formel-1-Rennen in Aserbaidschan soll als Großer Preis von Europa ausgetragen werden. Der endgültige Verlauf der Strecke sei allerdings noch nicht bestimmt, heißt es. Fest steht jedoch: Es wird ein Stadtkurs in der Hauptstadt Baku sein wie beispielsweise in Monte Carlo oder in Singapur. Ziel sei es, den Kurs über zentrale Hauptstraßen und vorbei an wichtigen Sehenswürdigkeiten Bakus zu führen.

Ursprünglich war das Formel-1-Debüt von Aserbaidschan schon für die kommende Saison im Gespräch. Promoter Bernie Ecclestone hat jetzt aber schon genug Kandidaten für den Rennkalender 2015. Erst kürzlich wurde der Vertragsabschluss mit Mexiko bekanntgegeben. "Baku ist für 2016", sagte Ecclestone dem Magazin "Forbes". Ob und welches Rennen dann 2016 für Aserbaidschan gestrichen werden müsste, steht noch in den Sternen. Ein "Wackel-Kandidat" wäre mit Sicherheit Hockenheim. Der Große Preis von Deutschland fand in diesem Jahr vor teilweise leeren Tribünen statt. Wie lange sich die Stadt Hockenheim das Verlust-Geschäft mit der Formel 1 noch leisten möchte, ist daher fraglich.

20 WM-Läufe gelten in der PS-Branche als Maximum pro Saison. Dies hat Ecclestone so mit den Teams vereinbart. In diesem Jahr werden 19 Rennen gefahren. Im Oktober soll der russische Olympia-Ort Sotschi seine Premiere in der Königsklasse feiern. Dieses Rennen ist wegen der augenblicklichen politischen Situation allerdings bei vielen nicht unumstritten.

Aserbaidschan passt zu Bernie Ecclestones Expansionskurs. Denn seit 2004 wurde auf zehn neuen Kursen gefahren, davon lagen nur zwei in Europa. Vier dieser Grand Prix (Europa, Türkei, Indien und Korea) sind allerdings bereits wieder aus dem Rennkalender gestrichen worden. In Indien soll 2015 wieder gefahren werden. Laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" ist im kommenden Jahr neben Mexiko auch ein Rennen in New Jersey geplant. 

29 Juli, 2014 http://www.kfz-auskunft.de/